Ein absolutes Modewort in den politischen Leitmedien heißt „hybride Kriegsführung“. Wie kaum ein anderer Begriff wird dieser Ausdruck mit ungenauen Inhalten gefüllt und stark ausgedehnt. Beispielhaft sei hier auf das „Grünbuch Zivil-Militärische Zusammenarbeit 4.0“ verwiesen. Diese Broschüre ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Verfassungsschutz, Bundeswehr und einer bekannten Gesellschaft für Transaktions-, Prozess-, Technologie-, Management- und Krisenberatung. Über die vermeintliche „hybride Kriegsführung Russlands“ wird beispielsweise auf Seite 6 ausführlich gemutmaßt.
Weswegen wird nun dieser Begriff so strapaziert? Was verrät allein der Sprachgebrauch?
Wenn es nur darum ginge, über Spionage, Wegwerf-Agenten (nebenbei: was ist wohl der sachliche Kern dieses Begriffes?) und freche ausländische Machenschaften zu berichten, bräuchte man das neue Wort nicht. Aber wenn die eindeutige Grenze zwischen Krieg und Nichtkrieg verwischt, verschoben und versteckt werden soll, dann braucht man – als Nebelkerze – dieses Modewort, das sogar ein bisschen schlau und politisch klingt. Gemeint sind hiermit Äußerungen, wie die von Thomas Strobl (CDU, Innenminister von Baden-Württemberg) im Mai 2025: „Wir sind nicht im Krieg, aber auch nicht mehr richtig im Frieden.“
Das Portal „Telepolis“ von „Heise online“ versucht ein bisschen Ordnung in die Begrifflichkeiten zu bringen:
(Teil 1 und Teil 2):
