Mitte August 2022 veröffentlichte das US-Fachjournal Nature Food eine Studie, wonach schon ein regionaler Atomkrieg wie zum Beispiel zwischen Indien und Pakistan vor Ort 27 Millionen Menschen töten würde; nach Feuersbrünsten würden so viele Rußpartikel in die höhere Atmosphäre geschleudert, dass die Sonneneinstrahlung blockiert und eine weltweite Hungersnot weitere 255 Millionen Menschen das Leben kosten würde. Ein Atomkrieg zwischen den beiden Atomsupermächten Russland und USA, wie er jetzt als Bedrohung und doch beinahe lax in Nebensätzen immer mal wieder auftaucht, würde 150 Millionen Tonnen Ruß ausspucken, er würde sich wie ein dunkler Schleier jahrelang um die Erde werfen, die Temperaturen um 16 Grad senken und 90 Prozent der weltweiten Lebensmittelproduktion verunmöglichen. Entsprechend würde der größte Teil der Erdbewohner verhungern. Die mehrfach formulierte Nähe der „Zeitenwende“ mit einem „Zeitenende“ (Günther Anders) ist nicht wegzudiskutieren.
Theoretische Berechnung der Folgen einer Explosion einer 800 kt-Bombe (nuklear)
(die sehr weitgehende Zerstörung der Insel Helgoland im Jahre 1947 benutzte eine Sprengkraft von geschätzt 3,2 kt (konventioneller Sprengstoff), die Zerstörung von Hiroshima erfolgte mit 13 kt (nulearer Sprengstoff))
Explosionsort ca. 300 m in der Luft oberhalb des Kasseler Königsplatzes
Feuerball mit einem Durchmesser von 2,3 km. In ihm verdampfen alle Gegenstände (gelber Kreis).
Es entsteht ein Krater von einem Durchmesser von 700 m und einer Tiefe von 90 m (grau und schwarz).
Die Pilzwolke wird 19 km hoch sein, mit einem Durchmesser 25 km.
Die mit einem roten Kreis farbig markierte Druckwelle von 20 psi zerstört selbst stark gebaute Betongebäude, mindestens werden sie schwer beschädigt; Todesfälle nähern sich 100%.
Dieser mischfarbige konzentrische Ring hat einen Radius von 2,02 km / Durchmesser: 4,04 km
Die farbig grün markierte Strahlungsdosis von 100 rem bedeutet eine Todeswahrscheinlichkeit von bis zu 5 % in 60 Tagen; 3 % der Überlebenden werden infolge der Exposition an Krebs sterben.
Dieser grüne konzentrische Ring hat einen Radius von 2,82 km / Durchmesser: 5,64 km
Die hellorange farbig markierte Wärmestrahlung führt bei allen Betroffenen zu Verbrennungen dritten Grades. Diese wirken durch die Hautschichten und sind oft schmerzlos, weil sie die Schmerznerven zerstören. Sie können aber schwere Narben oder Behinderungen verursachen und eine Amputation erfordern.
Dieser äußere konzentrische Ring hat einen Radius von 11,4 km / Durchmesser: 22,8 km
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Bei (dem häufig vorliegenden) Nordwest-Wind ist der Fallout zwischen Großalmerode und Erfurt zu erwarten. Bereich des Fallouts mit 0,1 Gy pro Stunde (Einheit der Energiedosis = Gray – Das ist die aus der Strahlung an die Materie abgegebene Energie.):
Ungefähr betroffene Fläche: 3.110 km²
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Ohne das Fallout-Gebiet zu berücksichtigen, sind durch die Explosion 330 000 Menschen von der Druckwelle (1psi) betroffen. Darunter:
95 700 Verletzte
130 400 Todesfälle
Die Gefahr von Technikversagen oder menschlichen Fehlentscheidungen ist nicht zu leugnen. In der Nacht vom 25. auf den 26. September 1983 hat Stanislaw Petrow die Welt gerettet. Am 26. September 1983 stufte er als leitender Offizier in der Kommandozentrale der sowjetischen Satellitenüberwachung einen vom Überwachungssystem gemeldeten Angriff der USA mit nuklearen Interkontinentalraketen auf die UdSSR nicht als einen Alarm ein, wie das System es anzeigte und die Auslösung eines schnellen Gegenschlags erforderlich gemacht hätte, sondern wertete ihn als Fehlalarm. Später ergab sich, dass es sich tatsächlich um einen Fehlalarm gehandelt hatte, der durch einen Satelliten des sowjetischen Frühwarnsystems ausgelöst worden war. Eine fehlerhafte Software hatte einen Sonnenaufgang und Spiegelungen in den Wolken als Raketenstarts in den USA interpretiert. Durch sein Eingreifen verhinderte Petrow damals wahrscheinlich das Auslösen eines umfassenden Atomkriegs mit strategischen Nuklearwaffen zwischen den USA und der Sowjetunion. Deshalb gibt es Bemühungen, den 26. September im Andenken an diesen „Weltretter“, der 2017 in Moskau verstorben ist, als „Petrow-Tag“ zu begehen.